Geschichte
Im Jahr 1922 begann Fritz Salzmann mit Rohkaffee zu handeln. In der weiteren Umgebung besuchte er Bauernhöfe und nahm Bestellungen für Rohkaffee entgegen. Zu dieser Zeit rösteten die Kunden den rohen Kaffee selbst, indem sie die Bohnen in einem speziellen Kochgeschirr (kleine Pfanne) auf dem Holz-Kochherd rösteten. Dabei mussten die Bohnen stets und ununterbrochen geschüttelt werden, um das Verbrennen zu verhindern. Nach diesem Vorgang wurden die Bohnen in einer Mühle von Hand gemahlen.
1935 baute er ein Geschäftshaus am Paradiesweg 2 und kaufte eine Kaffee-Röstmaschine. Die Kunden waren dankbar, den Kaffee in Zukunft geröstet einkaufen zu können. Da seine Frau im selben Haus ein Lebensmittelgeschäft führte, belieferte er seine Kunden zusätzlich mit Lebensmitteln, die nicht selber produziert werden konnten.
1956 übernahm Rudolf Brosi-Salzmann das Röstereigeschäft von seinem Schwiegervater. Er führte zwar ein Treuhandbüro, besorgte aber den Kaffeehandel nebenbei - weniger aus wirtschaftlichen Gründen als vielmehr wegen der treuen Kundschaft. Mit der Zeit nahmen die Liefermengen ab. Infolge zunehmender Motorisierung auf den Landwirtschaftsbetrieben reduzierte sich der Personalbestand. Trotzdem halten die Kunden Brosis die Treue und trinken weiterhin ihren gewohnten Milchkaffee, d.h. nicht zu stark geröstete Columbia-Bohnen mit Aroma und Zuckeressenz.
Obschon Vater Brosi im Jahre 1971 mit seiner Frau ins neue Heim nach Boll zügelte, wurde weiterhin am Paradiesweg Kaffee geröstet und der Kaffee dann von Boll aus an die Kundschaft versandt.
Am 1. Mai 1999 haben Ruedi und Erika Brosi das Geschäft übernommen und mit einem erfolgreichen Tag der offenen Tür neu lanciert, da sich in der Zwischenzeit die Trinkgewohnheiten beim Kaffee gewandelt haben. Während auf der einen Seite der Absatz von Michkaffee (Filterkaffee) rückläufig ist, hat die zunehmende Zahl von Kaffeevollautomaten und Espresso-Maschinen neue Möglichkeiten eröffnet. Brosis haben mit neuen Kaffeemischungen und stärkerer Röstung diesem Umstand Rechnung getragen. Mit dem Verkauf über die Gasse und persönlicher Beratung konnten neue Kunden gewonnen werden.